Geldanlage im Alter
Sparen lohnt sich kaum mehr.
Die Finanzkrise hat die Zinsen in den Keller gedrückt. Banken drohen sogar mit dem Schreckgespenst von Negativzinsen auf Sparguthaben. Wer seine Ersparnisse bewahren will und zudem für das Alter zinsbringend anlegen möchte, muss neue Wege gehen. Die Autoren Kathrin Gotthold und Daniel Eckert haben die Problematik in einem Artikel „Nur so reicht das Geld auch wirklich bis zum Tod“ in „Die Welt“ vom 26.2.2015 aufgegriffen und versucht, Auswege aufzuzeigen. Gerade für Senioren gilt der Leitsatz „neue Strategien befruchten die Rendite“. Was dies bedeutet, müssen sich Anleger erst einmal bewusst machen.
Die ältere Generation ist mit dem sicheren Gefühl aufgewachsen, dass sich Sparen lohnt. Mit Sparen war die Anlage auf dem Sparbuch oder die regelmäßige Besparung einer Lebensversicherung oder der Kauf von Bundesschatzbriefen gemeint. Diese Zeiten sind vorbei. Wer sein Geld in eine ertragreiche Zukunft führen möchte, muss umdenken. Der Wunsch, absolute Sicherheit zu erhalten, darf kein ausschließliches Kriterium mehr sein. Und damit rückt mit der Anlage in Aktien ein Thema in den Mittelpunkt, das hierzulande ein echtes Schattendasein führt. Bei Senioren kommt hinzu, dass sie im Alter erst recht nichts mehr riskieren wollen. Aber auch Senioren müssen umdenken.
Rentenbezugsdauer fast verdoppelt
Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer hat sich für Männer in Westdeutschland von 9,6 Jahren in 1960 auf ca.17 Jahre in 2012 stark erhöht. Für westdeutsche Frauen hat sie sich von 10,6 Jahren auf fast 21 Jahre sogar verdoppelt. Senioren rechnen naturgemäß damit, pflegebedürftig zu werden und befürchten, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht. Ein Vermögen von 100.000 € ist bei einer monatlichen Entnahme von 1.000 € immerhin in acht Jahren aufgebraucht.
Wer sich angesichts dieser Gegebenheiten im Alter absichern möchte, muss sein Geld anlegen. Selbst wer Geld auf Tagesgeldkonten parkt, verbessert die Rendite gegenüber dem Girokonto. Im Idealfall wird das Tagesgeld fortlaufend dorthin umgeschichtet, wo gerade die besten Zinsen geboten werden.
Im Idealfall zeigen sich Senioren offen, in Aktien zu investieren. So erreichen Daxwerte im Schnitt gut 2,5 Prozent Rendite. Es versteht sich, dass nur ein Teil des Vermögens investiert werden und immer ein Sicherheitspolster verbleiben sollte. Als Faustformel werden bei Aktien „100 minus Lebensalter“ genannt. Um das Risiko zusätzlich zu minimieren, kann statt in Einzelaktien zur größeren Streuung in Indexfonds oder Mischfonds investiert werden.
Letztlich liegt es in der Verantwortung eines jeden Anlegers, sich über die Möglichkeiten der nach wie vor möglichen Geldvermehrung zu informieren und die Angebote effektiv zu nutzen. Hilfreich dazu ist der Umgang mit Computer und Internet.
Veröffentlicht durch:
Antonio Sommese